Herzlich willkommen in meinem Blog!
Ich freue mich sehr, dass du diese Zeilen liest. Das bedeutet, dass du gerade Anteil nimmst an meinem Prozess der Veränderung. Ich beginne über meine psychotherapeutische Arbeit zu schreiben. Jedem Anfang liegt ein Zauber inne und es würde mich zutiefst erfreuen, wenn unsere Gedanken sich hin- und wieder irgendwo treffen, wir in diesen Momenten irgendwie innerlich am selben Ort sind und uns diese Begegnung gegenseitig beflügelt.
„Das Einzige, was sicher ist, ist die Veränderung“
Sicher kennst du diesen Satz. Ich finde, dass es sich lohnt, darüber tiefer gehend nachzudenken und hin zu fühlen! Vielleicht nimmst du dir jetzt gleich, in diesem Moment, ein wenig Zeit um inne zu halten und nach innen zu fühlen mit der Frage: was berührt dieser Satz in mir? Beunruhigt er…macht er mich neugierig, gespannt…vielleicht sogar ein wenig aufgeregt?
Wir alle streben nach Sicherheit – für uns alle, Mensch und Tier, ist es ein Grundbedürfnis, uns sicher zu fühlen.
Und es geht bestimmt nicht nur mir so, dass Veränderung auch Angst macht, weil sie uns aus dem Gewohnten heraus zieht. Im Vertrauten weiß ich, dass ich der Situation gewachsen bin, dass ich mich auf mich selber verlassen kann. Ich habe etwas gelernt, beherrsche es, vielleicht meistere es irgendwann einmal sogar. Ich weiß, welche Menschen mir nah sind, Halt geben. Ich fühle mich sicher – ein gutes Gefühl. „Das Einzige, was sicher ist, ist die Veränderung“ bedeutet
- Dinge verändern sich. Energie, Materie ist im Wandel – ein Grundprinzip des Lebens
- ansonsten gibt es keine Sicherheit: was gestern war, ist vorbei – was morgen sein wird, ist ein Mysterium
Natürlich gibt es Abstufungen. Situationen, die „sicherer“ oder besser vorhersehbarer sind, als andere. Aber möglicherweise, macht ein Übermaß an Vorhersehbarkeit auch ängstlicher: was wird passieren, wenn ich plötzlich mit Veränderung konfrontiert bin? Ich möchte die Sicherheiten, die ich habe, nicht verlieren. Ich fühle mich vielleicht auch ungeübt – werde ich es schaffen, mich an neue Gegebenheiten anzupassen?
Innere Sicherheit gewinnen
Vor Kurzem äußerte eine Klientin bei mir in der Praxis den Wunsch, sich innerlich sicherer zu fühlen. Sie erlebe ihre aktuelle Lebenssituation als unsicher. Es drohe so Vieles im Außen sich zu verändern. Sie stellte sich die Frage, ob sie wohl die Sicherheit zu sehr im Außen suche, eigentlich wünsche sie sich, sich im eigenen Inneren sicher zu fühlen.
- wenn wir gut mit uns selber verbunden sind dann können uns die unvermeidbaren Veränderungen im Außen nicht so schnell aus der Bahn werfen
- wir benötigen weniger Energie für den (aussichtslosen) Versuch, die Geschehnisse im Außen zu kontrollieren• wir sind offener das, was gerade ist, bewusst zu erleben und zu genießen
- wir gewinnen Gelassenheit
Ich liebe das Bild einer jungen Birke, die sich elastisch vom Wind bewegen lässt – sie muss sich nicht bemühen, gegen den Wind Widerstand zu leisten. Ebenso liebe ich die Vorstellung von einer alten Eiche, die im Laufe ihres Lebens sehr viel Stabilität gewonnen hat. Sie steht fest verwurzelt und unerschütterlich auf ihrem angestammten Platz. Sicherheit erwächst uns nicht im Festhalten, denn das wäre ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Mit einem guten Maß an Sicherheit in mir selber, wird das Loslassen oder mit dem Leben zu gehen, einfacher. Es begeistert mich immer wieder, wenn ich in meiner Praxis erlebe, dass Menschen sich verändern. Ich freue mich, wenn ich beobachten darf, wie Menschen innerlich wachsen, gelassener oder selbstsicherer werden.
Ist es nicht toll, dass unser Nervensystem so plastisch ist? Das Veränderung nicht nur im Außen geschieht, sondern auch in unserem inneren Erleben möglich ist?