Ego-State-Therapie

Die Ego-State-Therapie ist ein Verfahren, das von Helen und John Watkins entwickelt wurde. Sie ist ein komplexes psychotherapeutisches Verfahren, das unterschiedliche psychotherapeutisches Ansätze integriert und sehr flexibel für individuelle Beschwerdebilder sein kann. Das Modell beruht auf Konzepten der Psychodynamik, der Hypnotherapie und Erkenntnissen der Dissoziationsforschung. Inzwischen ist es erweitert worden durch körpertherapeutische und kreativtherapeutische Ansätze und integriert die Forschungen zu Traumafolgestörungen. Ich lerne das Verfahren der ressourcenvollen Traumatherapie bei Woltemade Hartmann und Silke Großbach.

Die Ego-State-Therapie beruht auf der Annahme, dass unsere Persönlichkeit aus verschiedenen Anteilen besteht. Durch traumatische Erfahrungen erscheinen einige Anteile wie fragmentiert, abgespalten und sind unreif, kindlich geblieben. Der Ansatz zielt darauf ab, die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile zu identifizieren, zu verstehen und miteinander in harmonischen Kontakt zu bringen.

Was sind Ego-States?

Ego-States werden weder als „krank“ oder „fehlerhaft“ angesehen, sondern als kluge Lösungen unseres Organismus betrachtet. In Situationen großer Not bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen haben sie die Energie des Trauma in sich aufgenommen und tragen diese in Form von Emotionen, Gedanken, Verhaltensweisen, Körperempfindungen oder Bildern und schützen so den Organismus vor Überflutung und Überwältigung. Andere Anteile haben sich vielleicht mit dem Täter identifiziert oder loyal erklärt. In diesem Fall dienten sie der Aufrechterhaltung der Beziehung, insbesondere wenn ein lebenswichtiges Abhängigkeitsverhältnis zum Täter bestanden hat.

Wie funktioniert die Therapie?

Therapeut und Klient arbeiten eng miteinander zusammen, um die verschiedenen Persönlichkeitsanteile zu identifizieren, respektvollen und wertschätzenden Kontakt mit ihnen aufzunehmen und sie besser zu verstehen. Darüber hinaus werden Wege gefunden, um sie miteinander und mit reiferen erwachsenen Anteilen in Kontakt zu bringen und jeweils ihre Zusammenarbeit zu fördern.

Ziel der Therapie:

Ego-State-Therapie ist ein Persönlichkeitsmodell und kann z.B. bei Depressionen und Ängsten, komplexen Traumafolgestörungen, Bindungs- und Entwicklungstrauma und dissoziativen Zuständen eingesetzt werden. Die Methode unterstützt Sie darin, in sich ein gut funktionierendes „inneres Team“ zu bilden. Wenn Sie gelernt haben, sich bewusst wahr zu nehmen und Ihr Nervensystem in Balance zu bringen, werden Sie sich stabiler fühlen und Ihr Leben kann sich wieder leichter anfühlen.